Allgemeine Informationen
Veranstaltungsname | Masterseminar: Literatur und Recht |
Untertitel | |
Veranstaltungsnummer | 4511673 |
Semester | WiSe 2023/24 |
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden | 18 |
maximale Teilnehmendenanzahl | 20 |
Heimat-Einrichtung | Abteilung Germanistische Mediävistik (Ältere Deutsche Sprache und Literatur) |
Veranstaltungstyp | Masterseminar in der Kategorie Lehre |
Erster Termin | Donnerstag, 26.10.2023 10:15 - 11:45, Ort: (VG 0.110 (Verfügungsgebäude - PIZ 5361)) |
Art/Form | |
Sonstiges |
Das Recht ist heute ein zentrales Thema in Literatur und Film (vgl. etwa die Werke Ferdinand von Schirachs). Auch mittelhochdeutsche Erzähltexte sind durchzogen von auffallend vielen Rechtshandlungen: Genannt seien hier nur Eide und Gerichtskämpfe (z.B. im „Iwein“ Hartmanns von Aue) oder Gottesurteile mithilfe einer Eisenprobe \(z.B. im „Tristan“ Gottfrieds von Straßburg). Prozessabläufe begegnen in so unterschiedlichen Kontexten wie Versdichtungen über die Passion Jesu \(z.B. „Diu Urstende“ Konrads von Heimesfurt), Tierdichtungen \(z.B. „Reinhart Fuchs“ Heinrichs des Glichezaere) oder allegorischen Dichtungen \(z.B. „Klage der Kunst“ Konrads von Würzburg). Bezüge zwischen Literatur und Recht gibt es aber nicht allein auf der Motivebene: Gerade in die Kleinepik (in Mären und Novellen) haben Formen juristischen Denkens und Urteilens Eingang gefunden. Umgekehrt sind in mittelhochdeutschen Rechtstexten mit ihren Vorreden ,literarische‘ Elemente zu beobachten (vgl. etwa den „Sachsenspiegel“ Eikes von Repgow). Anhand einer Auswahl einschlägiger Texte der mittelhochdeutschen Literatur \(s.o.) soll im Seminar das Verhältnis von Recht und Literatur in seinen verschiedenen Dimensionen gemeinsam diskutiert werden. Dabei finden die Anfänge der ,Germanistik‘ mit ihrer rechtshistorischen Orientierung ebenso Beachtung wie die aktuelle Forschung zu ,Law and Literature‘ bzw. dem weiteren Forschungsfeld ,Law, Culture, and the Humanities‘ \([http://lawculturehumanities.com][1]). Zur Einführung: Recht und Literatur. Unter Mitarbeit von Susanne Kaplan hrsg. von Hartmut Bleumer. Stuttgart, Weimar 2011 (Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 41, H. 163). Auszüge aus Primärwerken werden zu Beginn der Vorlesungszeit zugänglich gemacht. [1]: http://lawculturehumanities.com/ |