Allgemeine Informationen
Veranstaltungsname | Aufbauseminar: Rudolf von Ems: Der guote Gêrhart |
Untertitel | |
Veranstaltungsnummer | 4512473 |
Semester | SoSe 2024 |
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden | 4 |
maximale Teilnehmendenanzahl | 25 |
Heimat-Einrichtung | Abteilung Germanistische Mediävistik (Ältere Deutsche Sprache und Literatur) |
Veranstaltungstyp | Aufbauseminar in der Kategorie Lehre |
Erster Termin | Montag, 08.04.2024 14:15 - 15:45, Ort: (VG 3.102 (Verfügungsgebäude - PIZ 5361)) |
Art/Form | |
Leistungsnachweis |
→Ab hier automatisch erfasste Informationen / Beyond this point, the information is filled in automatically← Prüfungsleistung(en) je Modul / Exam details per module: * [(B.Ger.02-2.Mp) Aufbauseminar Mediävistik][1] * Abgabe Hausarbeit: Mo, 30.09.2024 [1]: https://ecampus.uni-goettingen.de/h1/pages/startFlow.xhtml?_flowId=detailView-flow&unitId=42897&periodId=272 |
Sonstiges |
Würden Sie ein Titel wie Der gute Gêrhart heute zum Kauf eines modernen Romans motivieren? Was sollte an einem Erzähltext interessant sein, bei dem von vornherein klar ist, dass der Held gut, ja außerordentlich vorbildlich daherkommt? Gewiss wirken heute gebrochene ‚Charaktere‘ mit einer dunklen, undurchsichtigen Axiologie interessanter, doch ist mit dieser modernen Lektüredisposition das historische Problem der Vorbildlichkeit noch nicht getroffen, das schon im vormodernen Erzählen extreme Schwierigkeiten macht – und das den ersten und zugleich kürzesten Roman Rudolfs von Ems wie im Gegenzug zur modernen Leserwartung interessant werden lässt. Schon die Binnenerzählung von den Reisen des Kölner Kaufmans, dem kein Geringerer als Kaiser Otto gespannt zuhört, ist deutlich raffinierter gemacht und weit verwickelter, als man in Erwartung patter Vorbildlichkeit vielleicht meinen möchte. Sie spielt nicht nur mit den Erwartungen an das Erzählen vom guten Helden, sie kehrt ihre Vorzeichen geradezu um. Dementsprechend hatte es auch die Forschung mit dem Text deutlich schwerer, als man zunächst meinen mag. Diese doppelten Schwierigkeiten und ihre Auflösungen möchte das Seminar nachvollziehen – und zwar auf der Grundlage der neuen Ausgabe, deren aktuelles Nachwort zur Vorbereitung empfohlen sei. Rudolf von Ems: Der guote Gêrhart / Der gute Gerhart. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hrsg., übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Norbert Kössinger und Katharina Philipowski, Stuttgart 2022. |