Aufbauseminar: Wolfram von Eschenbach: Willehalm - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Aufbauseminar: Wolfram von Eschenbach: Willehalm
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4509659
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Abteilung Germanistische Mediävistik (Ältere Deutsche Sprache und Literatur)
Veranstaltungstyp Aufbauseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 08.04.2024 16:15 - 17:45, Ort: (VG 3.102 (Verfügungsgebäude - PIZ 5361))
Art/Form
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Prüfungsleistung(en) je Modul / Exam details per module:

* [(B.Ger.02-2.Mp) Aufbauseminar Mediävistik][1]
* Abgabe Hausarbeit: Mo, 30.09.2024

[1]: https://ecampus.uni-goettingen.de/h1/pages/startFlow.xhtml?_flowId=detailView-flow&unitId=42897&periodId=272
Sonstiges In der Heldenepik Frankreichs ist die Figur Willehalms – der historische Graf Wilhelm von Toulouse aus dem 8./9. Jahrhundert – so populär wie der Siegfried des Nibelungenliedes oder Dietrich von Bern in der deutschen Heldenepik. Wolfram von Eschenbach hat die zentrale Erzählung von diesem Helden und seinem Kampf gegen das Heer des heidnischen Königs Terramer in der Provence nicht nur von der französischen in die deutsche Literatur importiert, er hat damit neben der sprachlichen auch verschiedene andere Grenzen überschritten: vom Epos zum Roman, von der kriegerischen Gewalt zur höfisch-ritterlichen Form, vom weltlichen zum geistlichen oder auch vom heidnischen zum christlichen Ideal. Dabei werden nicht nur diese Grenzen selbst brüchig. Vielmehr steht das in Frage, was man über die sogenannten mittelalterlichen Ordnungsvorstellungen bis dahin zu wissen meint: Das sogenannte Heidentum erweist sich als kulturell überlegen, die christlichen Vorstellungen von ihm als zweifelhaft, der christliche Held wirkt außerordentlich gewalttätig und höfisch-problematisch. Zudem fragt es sich, was mit dem Sieg der Christen über die Heiden in der letzten Schlacht eigentlich gewonnen ist, wenn dieser von einem eigenwilligen, mit einer Stange bewaffneten Riesen in der Schlacht herbeigeführt wird, der dann auch noch einfach verschwindet. Bei alledem hat sich der Autorerzähler Wolfram mit diesem Text, der Fragment geblieben ist, von seinem vorherigen Roman, dem Parzival, distanziert – und doch werden dort eingeübte, poetische und soziale Ordnungsmuster hier spiegelbildlich weitergeführt.
Anhand der Gegensätze und Spannungen, die den Willehalm auszeichnet, sollen daher verschiedene, traditionelle und neue Möglichkeiten des Zugangs zu diesem Erzähltext erprobt und in Zusammenhang gebracht werden.


Joachim Heinzle (Hrsg.): Wolfram von Eschenbach, Willehalm. Text, Übersetzung, Kommentar, Frankfurt a.M. 2009 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 39).

Räume und Zeiten

(VG 3.102 (Verfügungsgebäude - PIZ 5361))
Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (12x)
(VG 3.108 (Verfügungsgebäude - PIZ 5361))
Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (1x)

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

In der Heldenepik Frankreichs ist die Figur Willehalms – der historische Graf Wilhelm von Toulouse aus dem 8./9. Jahrhundert – so populär wie der Siegfried des Nibelungenliedes oder Dietrich von Bern in der deutschen Heldenepik. Wolfram von Eschenbach hat die zentrale Erzählung von diesem Helden und seinem Kampf gegen das Heer des heidnischen Königs Terramer in der Provence nicht nur von der französischen in die deutsche Literatur importiert, er hat damit neben der sprachlichen auch verschiedene andere Grenzen überschritten: vom Epos zum Roman, von der kriegerischen Gewalt zur höfisch-ritterlichen Form, vom weltlichen zum geistlichen oder auch vom heidnischen zum christlichen Ideal. Dabei werden nicht nur diese Grenzen selbst brüchig. Vielmehr steht das in Frage, was man über die sogenannten mittelalterlichen Ordnungsvorstellungen bis dahin zu wissen meint: Das sogenannte Heidentum erweist sich als kulturell überlegen, die christlichen Vorstellungen von ihm als zweifelhaft, der christliche Held wirkt außerordentlich gewalttätig und höfisch-problematisch. Zudem fragt es sich, was mit dem Sieg der Christen über die Heiden in der letzten Schlacht eigentlich gewonnen ist, wenn dieser von einem eigenwilligen, mit einer Stange bewaffneten Riesen in der Schlacht herbeigeführt wird, der dann auch noch einfach verschwindet. Bei alledem hat sich der Autorerzähler Wolfram mit diesem Text, der Fragment geblieben ist, von seinem vorherigen Roman, dem Parzival, distanziert – und doch werden dort eingeübte, poetische und soziale Ordnungsmuster hier spiegelbildlich weitergeführt.
Anhand der Gegensätze und Spannungen, die den Willehalm auszeichnet, sollen daher verschiedene, traditionelle und neue Möglichkeiten des Zugangs zu diesem Erzähltext erprobt und in Zusammenhang gebracht werden.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Aufbauseminare Mediävistik".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 25.03.2024 um 11:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 19.02.2024, 09:00 bis 30.04.2024, 23:00.
Veranstaltungszuordnung: