Allgemeine Informationen
Veranstaltungsname | Seminar: Selbstgewählt oder fremdbestimmt? – Über die Rolle der Sozialisation [Soziologie] |
Untertitel | |
Veranstaltungsnummer | 860049 |
Semester | WiSe 2024/25 |
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden | 37 |
maximale Teilnehmendenanzahl | 25 |
notwendige Teilnehmeranzahl | 6 |
Heimat-Einrichtung | Institut für Soziologie |
Veranstaltungstyp | Seminar in der Kategorie Lehre |
Erster Termin | Mittwoch, 23.10.2024 10:00 - 12:00, Ort: (0.169 (Oeconomicum)) |
Art/Form | |
Sonstiges |
Selbstgewählt oder fremdbestimmt? – Über die Rolle der Sozialisation „Jeder ist seines Glückes Schmied“ heißt es nach einer Redewendung, die für viele in unserer Gesellschaft zum Leitspruch geworden ist. Doch ist dem auch so? Haben wir als Akteur:innen unseren Lebensverlauf tatsächlich selbst in der Hand? In diesem einführenden Seminar wollen wir uns mit einem zentralen Aspekt der Soziologie beschäftigen: mit dem Prozess der Sozialisation. Gibt es so etwas wie ein Ich, das unabhängig von unserem sozialen Umfeld ist? Welchen Einfluss hat etwa unsere Familie darauf, wie wir in die Welt blicken und welche „sozialen Sprachen“ wir unbemerkt zu sprechen lernen? Wie wirken sich stillschweigend erlernte Haltungen auf unsere Bildungschancen aus? Während es im Hinblick auf den Bildungsprozess primär um soziale Ungleichheiten gehen wird, stellen sich andererseits auch Fragen, welche die Gesellschaft als Ganze betreffen: Haben uns etwa Großstädte und Social Media geholfen, unabhängiger zu werden und individueller leben zu können? Ist sogar anzunehmen, dass sich die Schranken unserer Sozialisation irgendwann ganz auflösen werden? Oder haben wir es auch mit einem Mythos neuer Freiheiten zu tun, hinter denen sich „alte“ Ungleichheiten verstecken? Neben wichtigen Klassikern der Soziologie wie George Herbert Mead, Georg Simmel und Erving Goffman werden wir uns im Seminar auch mit aktuellen Autoren wie Hartmut Rosa und Andreas Reckwitz befassen. Die Lektüre wird ein Spektrum von theoretischen Texten über Essays bis hin zu empirischen Studien abbilden. Ziel ist eine lebendige und gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit der Sozialisation, die den historischen Blickwinkel nicht vergisst. An der einen oder anderen Stelle sollen Filmverweise helfen, unmittelbare Bezüge zur eigenen Lebensrealität herzustellen. |